Kirchplatz, Iphofen
Auf deiner Oberfläche bilden Menschen einen Talg
Und wo ein Mensch zu enden hat, da fließt man ineinander.
Dein Brustkorb ist für alle Welt ein lichtbespielter Katafalk,
Der Totem eine Heimstatt schenkt von violettem Palisander.
In deinem hohlen Leib sind viele Leiber aufgeschichtet
Durch die ein Geist mit großen Schritten fährt,
Und wenn du zu mir sprichst, dann ist es nicht dein Mund, der dichtet,
Sondern etwas, das in allen Mündern war und ewig währt,
Das monoton und permanent sein Requiem aeternam haucht,
Das immer fragt und nur sich selbst zur Antwort hat
Und dafür Katakomben voller Zahn und Bein verbraucht,
Das sich auf unsre Fasern setzt und mit uns schläft an unsrer Statt.
Im Moder deines Untergrunds hört man hundert Herzen pochen,
Und, wo ein Mensch den Anfang nehmen soll, liegen Stapel blanker Oberschenkelknochen.
