Huerto de Calixto y Melibea, Salamanca
In Körper, Saft und Wärme zersetzen sich Personen,
Die tief von deinen mitleidsvollen Kelchen trinken.
Und Glanz und Glück erscheint in weiten Blicken,
Wenn sie entzückt im Krampf zu deinen feinen Füßen sinken.
Da ihre Därme schwären, da sie sich faul verzehren,
Umwindet sie dein Wesen in Rankenschenkelstricken.
Es setzt auf ihren hohlen Kopf ein Kraut aus Kaiserkronen.
Und niemand kann sich gegen deine Süße wehren.
Du selbst trägst ohne Eitelkeit den Lorbeerrosenkranz
Auf deinem wilden Haupt mit Gleichmut und mit Eleganz.
Und wenn sie später fallen, dann weinst du blauen Regen,
Denn du hast keine Ahnung von dir und deinem Kuss.
Das Böse bist du, doch so ohne Schuld – allein der Sehnsucht wegen –,
Dass man dich dennoch hilflos lieben muss.