Empfangen

Parque San Francisco, Oviedo Wie jüngst aus einer neuen Welt gefallen, Von einer alten Mutter nochmals frisch geboren, Sind alle meine Wege hier noch wie ein lebensloses Lallen Und reine Selbstversunkenheit – und Reiz in meinen Ohren.   Erstmals fährt ein Vater mir mit Kraft durchs krause Haar Und streckt mich stolz vom Himmel auf…

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Metron

Am Stein, Würzburg Wie lange muss man warten, bis der Sommer uns erreicht? Und wenn er da war, wie viel Leben nahm er mit? Wo ist sie, all die Dauer, die nur weicht Und weicht und weicht? Und zerrt man sie ins Licht, War jede Ankunft nur ein Schritt.   Und Schritt ist doch nur…

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Ossa cinisque

Museo Guggenheim, Bilbao Ein gigantisches Vieh aus aphotischen Zonen Liegt gestorben am Rande der Ria und glänzt Von Silber umschlossen und strahlenbekränzt, – Dem Blick eine Feier, dem Geist eine Qual, Erschoss’ner Koloss aus dem Pelagial – Als Hommage an das Schicksal der Myrmidonen: Denn Millionen von kleineren Lebensformen Füllen kriechend und krabbelnd das leere…

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Graffitolyrik

Anxiety

Eidfjord An jedem Ort war alles schon geschehen Und alles schon beschrieben bis zum Rand, Rede hatte in die Masse schon Bedeutung eingetrieben, Beifall schon den Wind besetzt. Man fand Kaum die Lücke, um zu sprechen. Wenn man sprach, dann hundert Munde auch. Von Regen und den Blättern in den Bächen, Vom Stürzen und vom…

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Geworfenheit

Wohnzimmer, Waldbrunn Wie arabesque. Ich bin brisé. Du windest Welten zur Figur Und gibst dich hin In einer tour.   Jeté sauté In Sein und Zeit Erscheinst du frei und soutenu, Hast einen Ort Und bist perdu.   Demi-plié, Doch gracieuse, Bist du nicht mehr als contretemps Und doch ein Kosmos En-dedans.   Und en…

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Gebet – Zum Einschlafen

Piso, Oviedo Ich liege über dir Und auf mir liegt die Nacht, So kann ich niemals neben mich, Denn du gibst auf mich Acht.   Und in mir, da ist auch noch du, Wie Füllung in den Tieren Und drückt und drückt von innen her Und ich kann nichts verlieren.   Hier schlaf ich. Völlig…

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Nimbus

Bleichwasen, Kitzingen Du machst mich aus, Wie der Schalter die Lichter, Du Dichterin finster-verwegener Zeilen. Verweilen wir flüchtig im Dunkeln und teilen Den Schatten, den du uns bescherst:   Denn im Limbus der Tage, da taumelt man sehr, Doch dein Nimbus aus Liebe umfängt mich und senkt sich, Wie Abend aufs Meer.   Stell deine…

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Hier!

Plaza de Cibeles, Madrid Dein Sein ist nun ein Echoport[1] Im Datenfest. Auf meine Harddisk[2] einmagnetisiert Bist du. Und bist in einem fort Verbindungstest[3].   Ich schmücke dich mit einem Tüll Aus Hypertext[4], Der dich umhüllt und endlos repetiert, Bis du erstehst aus fremdem Datenmüll[5] Und in die Äther[6] wächst.   Und alles nur, um…

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